COLIN STETSON SOLO

Zum Zerstören sind sie da, die Klischees und gewohn­ten Hörmuster vergangener Dekaden. Daraus speist der Geist der Jazzmusik seine Energie zu einem Gut­teil bis heute, keine andere Musikrichtung der vergan­genen 100 Jahre hat derart viele Steine ins Rollen ge­bracht wie sie ... Colin Stetson verkörpert auf seine Weise solcher Art Weisheiten bis in die letzten Facetten seines Werks. Nicht, dass man ihn aus puristischem Blickwinkel als Jazzmusiker bezeichnen könnte - zu weit reicht sein musikalischer Wirkungsgrad. Aber sein körperliches Engagement, sein Verschmelzen mit seinen Hörnern, seine spieltechnischen Möglichkeiten, Zirkularatmung sowieso, eine scheinbar unerschöpfli­che Bandbreite an gleichzeitig erzeugten Sounds, sein untrügliches Gespür für die musikalische Dramaturgie, setzen Energien frei, welche seine Live-Auftritte zu unerhörten und unvergesslichen Abenteuern geraten lassen. 

Keine Frage somit, dass sich in den vergangenen Jahren zahllose Kooperationen in unterschiedlichsten musikalischen Feldern ergaben: in Ann Arbor/Michi­gan geboren, fühlte sich Colin Stetson stets zu den kreativen Geistern des zeitgenössischen Musikge­schehens hingezogen, abseits beengender Genre­grenzen. So arbeitete er genauso mit Anthony Braxton, Mats Gustafsson, Laurie Anderson, Lau Reed, David Byrne oder Tom Waits, wie mit Sinead o·connor, Jolie Holland, Arcade Fire oder LCD Soundsystem

Colin Stetson – baritone saxophone, electronics

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